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AWO Unterbezirk Hagen - Märkischer Kreis | Maßregelvollzug

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Flaggen von der AWO und von NRW
© AWO Ha-Mk

Maßregelvollzug
Stationäre und ambulante Therapieangebote

Maßregelvollzug (MRV)

"Jeder Mensch soll ein sinnerfülltes, zufriedenes und positives Leben führen können"

Die MRV-Einrichtungen der AWO Hagen-Märkischer Kreis behandeln suchtmittelabhängige Straftäter, die nach §64 StGB verurteilt worden sind, und heißen alle Menschen willkommen, die den Wunsch haben, in diesem Rahmen ihren Suchtkreislauf zu durchbrechen.
Voraussetzung ist, dass die Patient*innen bereits über den Grad 3 der Freiheitsentziehung für die offene Unterbringung verfügen. Wir bieten den Patient*innen eine drogenfreie, gewaltfreie Umgebung, in der sie schon zu einem frühen Behandlungszeitpunkt in die Gestaltung des therapeutischen Settings und ihres individuellen Behandlungsverlaufs eingebunden werden.

Die Aufnahme im Rahmen des Maßregelvollzugs in eine unserer Einrichtungen ist in der Regel nur über eine Vorbehandlung in einer forensischen Klinik oder der Kooperationseinrichtung LWL Klinik - Hans-Prinzhorn-Klinik Hemer, möglich.
Patient*innen, die gerne zu uns kommen möchten, empfehlen wir, Kontakt mit der Maßregelvollzugsabteilung der Landschaftsverbände (LWL / LVR) oder den forensischen Kliniken, in denen sie untergebracht sind, aufzunehmen.
Die Entscheidung über eine Eignung zur Unterbringung in unserem offenen Behandlungssetting wird dann gemeinsam mit den Fachabteilungen der Landschaftsverbände gefällt.
 

 

Zuständig für den Maßregelvollzug

Astrid Schröder
Th. Leitung Maßregelvollzug
deerth@awo-ha-mk.de
02331 9084-0
02331 9084-90
Markus Stremmel-Thoran
Gesamtleitung Bereich Sucht-/Straffälligenhilfe
Daniela Auner
Ärztliche Leitung und stellv. Leitung Maßregelvollzug

Zertifiziert nach

Logo LGA Intercert DIN ISO 9001:2015

Klinik Deerth

Klinik Deerth © AWO Ha-Mk

In der im Stadtwald von Hagen gelegenen Klinik Deerth wird die Behandlung fortgesetzt. Die Patient*innen werden aus der HPK oder aus anderen Maßregelvollzugskliniken in NRW zu uns verlegt und setzen sich unter engmaschiger therapeutischer Begleitung mit der Entwicklung ihrer Substanzkonsumstörung, dem Zusammenhang zwischen ihrer Substanzkonsumstörung und ihrer Delinquenz, und ihren, die Entwicklung von Substanzkonsumstörung und kriminelles Verhalten begünstigenden, Persönlichkeitseigenschaften auseinander. Komorbide psychische Erkrankungen werden dabei selbstverständlich berücksichtigt, da sie i.d.R. Einfluss auf den Behandlungserfolg haben. Das Behandlungsprogramm umfasst psychotherapeutische, medizinische, pflegerische, ergo- und arbeitstherapeutische sowie freizeitpädagogische Angebote.

Informieren Sie sich

Voraussetzung für die Behandlung in der Klinik Deerth ist, neben dem Vorliegen einer Substanzkonsumstörung, eine ausreichende Bereitschaft, sich dem teilweise herausfordernden Therapieprozess zu stellen und für die Zeit der Behandlung substanzkonsumfrei zu leben. Die Patien*innen sollten bereits gelernt haben, ein gewisses Maß an Eigenverantwortung dafür übernehmen können, z.B. bei emotionalen Krisen von sich aus Mitarbeiter*innen der Einrichtung anzusprechen und sich von dysfunktionalen Mitpatient*innen abzugrenzen. Sie sollten bereit sein, sich als Teil der therapeutischen Gemeinschaft zu verstehen und sich aktiv in diese einzubringen.

Um eine offene Unterbringung zu diesem vergleichsweise frühen Behandlungszeitpunkt verantworten zu können, gibt es bestimmte Einschränkungen bezüglich der Delikttiefe. Die Aufnahme von Menschen, die Tötungsdelikte oder Sexualstraftaten begangen haben, ist ausgeschlossen.

Ein wichtiges Prognosekriterium zum erfolgreichen Abschluss der Behandlung einer Substanzkonsumstörung ist die intrinsische Motivation zur Veränderung des Konsumverhaltens und der früheren Lebensumstände, auch wenn das kurzfristig u.U. „negative“ Konsequenzen mit sich bringt – zugunsten langfristig positiver Konsequenzen. Daher wird die Veränderungsmotivation der Patient*innen bereits im Vorfeld der Aufnahme thematisiert und im Verlauf der Behandlung immer wieder gezielt gefördert.

Das Therapiekonzept der Klinik Deerth integriert auf der Basis der Verhaltenstherapie auch andere anerkannte Therapiemethoden, um gemäß den heutigen wissenschaftlichen Standards die besten Erfolge, im Sinne eines sinnerfüllten, i.d.R. konsumfreien und legalen Lebens für den Patienten / die Patientin, zu ermöglichen.

Psychotherapie

  • Gruppentherapie
  • Einzeltherapie
  • Paar- und Familientherapie
  • Genderspezifische Angebote für Frauen und Männer
  • Schematherapie / Klärungsorientierte Psychotherapie
  • Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT)
  • Gruppentraining sozialer Kompetenzen
  • Vermittlung von Stabilisierungstechniken bei Traumaaktivierungen
  • Achtsamkeitsbasierte Therapie
  • Meditative Techniken
  • Entspannungsverfahren
  • Behandlung komorbider psychischer Erkrankungen

Psychoedukation

  • Substanzkonsumstörung und Gesundheit
  • Gesunde Ernährung/Ernährungsberatung
  • Sport und Bewegung
  • Trauma und Substanzkonsumstörung

Arbeits- und Ergotherapie

  • Arbeitstherapie in verschiedenen Arbeitstherapiebereichen, u.a. Lehrküche und Hauswirtschaftliches Training, sowie Handwerk
  • Kreativtherapie/Ergotherapie
     

Sozialberatung

  • Individuelle Beratung bei beruflichen, rechtlichen und sozialen Angelegenheiten
  • Bewerbungstraining

Sporttherapie

  • Spezielle Rehabilitationssportangebote
  • Vielfältige Freizeitsportangebote

Weitere Angebote

  • Angeleitete Freizeitgestaltung
  • Selbsthilfegruppen
  • Kulturspezifische Gruppen, Veranstaltungen
  • Förderung der Teilnahme an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen

Eingangsbereich Klinik Deerth © AWO Ha-Mk
Wohnzimmer der untergebrachten Personen © AWO Ha-Mk
Mensa © AWO Ha-Mk

In der Klinik Deerth sind Menschen mit einer Substanzkonsumstörung beiderlei Geschlechts mit einem Mindestalter von 18 Jahren untergebracht. Für weibliche Patientinnen besteht ein spezielles Therapieangebot mit räumlich getrennter Unterbringung innerhalb des Klinikgebäudes.

Unsere Einrichtung ist baulich nicht gesichert, die Patient*innen dürfen sich auf dem Klinikgelände frei bewegen. Im Mittelpunkt des 10.000 qm großen Anwesens steht das Klinikhauptgebäude mit einer Sporthalle, verschiedenen Gemeinschafts- und Therapieräumen, Patient*innenzimmern und Büros, der Schreinerei, dem Musikraum, der Wäscherei, sowie der Lehrküche und der Mensa. Im Dezember 2024 wurde das sog. „neue kleine Haus“ eröffnet, in dem sich neben Patientenzimmern und Büros, zwei Besucher*innenzimmer, ein großer Kreativraum und ein Sportraum befinden. Auf dem Gelände befinden sich darüber hinaus ein Gewächshaus, Stallanlagen für die Kleintierhaltung, ein Sport- und ein Beachvolleyballplatz, verschiedene Gemüseanbauflächen, eine Sauna, Zierteichanlagen, ein Grillplatz und weitere Freizeitflächen. In Nebengebäuden sind darüber hinaus eine Töpferei und eine Fahrradwerkstatt untergebracht.

Die Klinik verfügt über Einzel- und Zweibettzimmer, jeweils mit eigenem Bad/WC. 

  • Psycholog*innen / Psychologische Psychotherapeut*innen
  • Suchttherapeut*innen
  • Fachärzte und Fachärztinnen
  • Arbeitstherapeut*innen
  • Sozialarbeiter*innen
  • Pflegekräfte
  • Kreativtherapeut*innen
  • Sporttherapeut*innen
  • Verwaltungsmitarbeiter*innen

Kontakt Klinik Deerth

Astrid Schröder
Klinikleitung
astrid.schroeder@awo-ha-mk.de
02331 9084-0
02331 9084-90

Im Deerth 6
58135 Hagen

 

Jennifer Münter
Beauftragte für Medizinproduktesicherheit

Volmeklinik und externe Belastungserprobung

Aufgang zur Volmeklinik © AWO Ha-Mk

Die in Nähe des Stadtzentrums gelegene Volmeklinik ist der nächste Schritt in der Behandlungskette nach der erfolgreicher Behandlung in der Klinik Deerth, Erlerntes praktisch erproben, eine berufliche Perspektive entwickeln, soziale Kontakte aufbauen und eine Wohnung suchen, sind Ziele dieser Behandlungsphase. Eine enge Begleitung erfolgt durch unser Fachpersonal in Form von medizinischen, psycho- und soziotherapeutischen Maßnahmen.

Die Aufnahme in die Volmeklinik ist auch nach vorheriger Behandlung in einer anderen Maßregelvollzugsklinik möglich. Der Antrag auf Verlegung zu uns muss in der entsprechenden Ursprungseinrichtung gestellt werden und erfolgt je nach Eignung und Verfügbarkeit der Plätze.

Informieren Sie sich

Die Reintegration ist in unserer Behandlungskette der letzte Behandlungsabschnitt innerhalb des Maßregelvollzugs.

In der Volmeklinik konzentriert sich die Behandlung auf die aktive Auseinandersetzung des Patient*innen mit der Alltags- und Arbeitsrealität. Die Erprobung und Bestätigung der bereits erreichten Therapieerfolge und die Verlagerung therapeutischer Interventionen zugunsten der Förderung sozialer Kontakte und Eigenaktivität, hin zu verstärkter Selbständigkeit mit begleitenden und unterstützenden therapeutischen Angeboten, kennzeichnen diesen Behandlungsabschnitt. Die Patient*innen erproben sich unter weniger gesicherten und strukturierten Bedingungen, die prognostische Einschätzung (Sucht-, Legal- und Sozialprognose) wird überprüft.

Das therapeutische Angebot berücksichtigt die individuelle Problematik der Patient*innen und bietet größtmögliche Flexibilität in Abgrenzung und Ergänzung der vorangegangenen stationären Behandlung. Neben der, den veränderten Anforderungen angepassten reduzierten Gruppenpsychotherapie, bleibt die Einzelpsychotherapie das Mittel, den Patient*innen konkrete Hilfen zur Bewältigung ihrerSituation anzubieten und noch nicht abgeschlossenen Themen zu bearbeiten.

Sitzgruppe im Empfangsbereich © AWO Ha-Mk
Einzelzimmer © AWO Ha-Mk
Flur 2. Etage mit Blick nach unten in die 1. Etage © AWO Ha-Mk

Die Volmeklinik verfügt über großzügig ausgestattete Ein- und Zweibettzimmer. Jedes Zimmer ist mit einer eigenen Küchenzeile und Bad ausgestattet und besitzt Fernseh-, Telefon- und Internetanschlüsse.

Für die Bewohner*innen gibt es eine zusätzliche Gemeinschaftsküche, einen Fitnessraum, sowie gemütlich gestaltete Sitzecken in den großzügig bemessenen Fluren.

  • Fachärzte
  • Psychologen
  • Suchttherapeuten
  • Sozialarbeiter
  • Sozialpädagogen
  • Verwaltungskräfte

Nach ausreichender und erfolgreicher Erprobung im stationären Rahmen der Volmeklinik wird mit den Patient*innen der Wechsel in den Behandlungsbaustein „Externe Belastungserprobung“ eingeleitet. Unter der Beachtung rückfallriskanter Faktoren wird gemeinsam mit ihnen der Wohnort festgelegt (eigene Wohnung, Angehörige, u.U. weitere betreute Wohnformen) und nach Möglichkeit werden unterstützende Maßnahmen wie z.B. der Besuch einer Selbsthilfegruppe begonnen.

Weiterhin erfolgen zunächst wöchentliche Einzelgespräche, in denen die aktuelle Situation drs Patien*innten sowie eventuell auftretende Belastungen reflektiert werden. Erweist sich der Patient/die Patientin im Rahmen der externen Belastungserprobung über einen ausreichend langen Zeitraum als stabil gegenüber belastenden Faktoren, so kann seitens des Behandlungsteams von einer positiven Prognose ausgegangen und die Entlassung des Patienten/der Patientin aus dem Maßregelvollzug eingeleitet werden, wobei insbesondere Augenmerk auf eine weitergehende Nachsorge gerichtet wird.

Kontakt Volmeklinik

Dirk Meißner
Einrichtungsleitung
volme@awo-ha-mk.de
02331 73763-0
02331 73763-90

Volmestraße 38
58095 Hagen

 

Janett Streubel
Beauftragte für Medizinproduktesicherheit

Forensische Nachsorgeambulanz (FNA)

Zwei Männer im Gespräch © AWO Ha-Mk

Die Forensische Nachsorgeambulanz (FNA) ergänzt die Nachsorgemöglichkeiten der Suchthilfe der Arbeiterwohlfahrt, UB Hagen-Märkischer Kreis, indem sie durch geeignete Maßnahmen sicherstellt, dass deliktfördernde, personelle, situative bzw. soziale Veränderungen bei den entlassenen Maßregelvollzugspatienten frühzeitig erkannt werden. Durch ein entsprechendes Risikomanagement und in enger Zusammenarbeit mit den Führungsaufsichtsstellen und den Ambulanten Sozialen Diensten der Justiz, ist es möglich, eine allmähliche Destabilisierung, eine krisenhafte Entwicklung oder erneuten Suchtmittelkonsum zeitnah zu erfassen und angemessen zu reagieren. Das Risiko erneuter Straftaten soll vermindert werden.

Die Anbindung an die Forensische Nachsorgeambulanz erfolgt in aller Regel durch die Erteilung richterlicher Weisungen nach der Entlassung aus dem Maßregelvollzug. Die Mitarbeiter*innen der FNA stehen den Patient*innen in dieser Betreuungsphase zur Seite. Sie unterstützen in Krisensituationen und koordinieren das Hilfesystem, damit Risikoverhalten rechtzeitig erfolgreich begegnet werden kann.

Kontakt FNA

Dirk Meißner
Einrichtungsleitung
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