Die Zeit der kostenlosen Bürgerstests ist (vorerst) vorbei. Ab heute gilt für die meisten Menschen: Wer sich testen lassen möchte, muss 3 Euro bezahlen. Es gebe zwar einige Personengruppen, für die ein Test weiterhin gratis sei, darunter etwa Besucher*innen und Bewohner*innen in Seniorenzentren. „Die vielen Ehrenamtlichen, die in unseren Ortsvereinen tätig sind und dort zum Beispiel in Begegnungsstätten für ältere und besonders vulnerable Menschen im Einsatz sind, wurden aber vergessen“, so Uwe Hildebrandt, Geschäftsführer des AWO Bezirksverbandes Westliches Westfalen.
Das Ehrenamt leiste einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft. Dass dieser Verdienst nicht berücksichtigt werde, sei unverständlich. „Hier muss dringend nachgeschärft werden, sonst besteht die Gefahr, dass uns Ehrenamtliche vor Ort wegbrechen, weil sie nicht bereit sind, jedes Mal drei Euro zu bezahlen, wenn sie sich engagieren.“ Der Bezirksverband, für den viele tausend Menschen in 300 Ortsvereinen aktiv sind, fordert deshalb von der Landesregierung, auch die Gruppe der Ehrenamtlichen von den Testkosten auszuschließen.
Auch die AWO in Hagen und im Märkischen Kreis sieht die Landesregierung in der Pflicht, wie der Hagener Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Wolfgang Jörg betont, und findet diese Auffassung durch den entsprechenden Paragraphen der Corona-Testverordnung aus dem Bundesgesundheitsministerium gedeckt. „Aber wir lassen unsere Ehrenamtlichen nicht hängen“ verspricht Karin Löhr, seine Stellvertreterin und Kreisvorsitzende der AWO MK: Die in den AWO-Begegnungsstätten Aktiven bekommen ihren Coronatest-Eigenanteil vorerst von den Kreisverbänden Hagen und Märkischer Kreis erstattet, bis eine landesweite Lösung gefunden ist.
AWO fordert kostenlose Corona-Tests fürs Ehrenamt – Wolfgang Jörg sieht Landesregierung in der Pflicht
30.06.2022
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