Sucht- und Drogenbeauftragter zu Gast bei Fachgespräch in Hagen

03.11.2022

Burkhard Blienert ist seit Januar 2022 neuer Beauftragter für Sucht- und Drogenfragen der Bundesregierung und er hat eine Mammutaufgabe vor sich: Die Legalisierung von Cannabis. Die Ampel-Regierung in Berlin hatte sich im Koalitionsvertrag auf diesen großen Schritt in der Drogenpolitik verständigt. „Wir brauchen eine neue Sicht auf die Drogen- und Suchtpolitik in Deutschland, eine Entstigmatisierung von Drogenkonsumentinnen und -konsumenten und eine ideologiefreie Diskussion über die besten Wege einer guten Drogenpolitik“, so Blienert in einem Fachgespräch bei der Hagener AWO mit Akteuren der Drogen- und Suchthilfe und Politikern aus der Region. Dabei geht es insbesondere um den Ausbau des Gesundheitsschutzes sowie die Stärkung des Kinder- und Jugendschutzes.
 
Darüber hinaus müsse die Diskussion auch den Umgang und das Verhältnis zu anderen Drogen wie zum Beispiel Alkohol oder Nikotin neu beantworten. „Drogen sind gesundheitsgefährdend! Der Zugang für Kinder und Jugendliche muss tabu sein“, erklärte der Sucht- und Drogenbeauftragte. Dass beispielsweise Alkohol an Kinder ab 14 Jahren in Begleitung von Erziehungsberechtigten ausgeschenkt werden darf, gehöre zu den Absurditäten des gesellschaftlichen Umgangs mit Drogen. „Eine neue Sicht auf unsere Drogenpolitik hat das Ziel, die Bevölkerung, vor allen Dingen Kinder und Jugendliche, im Umgang mit Drogen zu festigen und über die Folgen besser zu informieren. Die Präventionsangebote sollen daher auch deutlich ausgebaut werden“ führte Blienert aus.
 
Weiteres Thema der rund 16-köpfigen Expertenrunde war die Versorgung von schwer Drogenabhängigen mit Methadon und Diamorphin. Markus Stremmel-Thoran, Leiter der AWO-Therapieeinrichtungen in Hagen, erläuterte: „Wir brauchen eine gute Therapie- und Substitutionsstrategie, die die Drogensüchtigen und deren Gesundheit in den Mittelpunkt stellt. Wir wollen den Betroffenen helfen, sich wieder in unserer Gesellschaft zurecht zu finden“. Die Bundesregierung forderte er auf, gerade bei der Diamorphinvergabe noch mal genau hinzuschauen, ob diese Ziele auch erreicht werden können.
 
Einig waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass nur mit dem Ausbau der Drogenberatung und besserer Ausstattung der Präventionsangebote eine Wende in der Drogenpolitik zu schaffen sei, wie sie andere europäische Länder schon vormachen. Der fachliche Austausch zwischen Experten und Politik sei wichtig, fasste Wolfgang Jörg, Abgeordneter und AWO-Vorsitzender zusammen und erwähnte beispielhaft die immer aggressiver werdenden Strategien, bereits Kinder an Glücksspiele im Internet zu gewöhnen und sie in Abhängigkeiten zu ziehen. Gemeinsam mit seiner MdL-Kollegin Ina Blumenthal kündigte er an, dazu eine Kleine Anfrage im Landtag zu stellen. „Wir müssen wissen, mit welchen Methoden und Strategien kriminelle Anbieter unsere Kinder im Internet belagern. Viele Eltern wissen nicht, wo und wie sich ihre Kinder im Internet bewegen“ erklärte Ina Blumenthal.

Foto: Burkhard Blienert, Sucht- und Drogenbeauftragter der Bundesregierung, mit AWO-Unterbezirksgeschäftsführerin Birgit Buchholz (2. v. re.), Wolfgang Jörg, MdL,  AWO-Vorsitzender für Hagen und MK (re.)  und SPD-Abgeordnete Timo Schisanowski, MdB und Ina Blumenthal, MdL

Weitere Nachrichten

Meldung vom 07.06.2023
Inflationsbedingt explodierende Sachkosten und deutliche Tariferhöhungen gefährden viele soziale Träger in NRW in ihrer Existenz. In einem Offenen Brief hat sich die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW an Ministerpräsident Hendrik Wüst gewandt und um Unterstützung gebeten. Die Landesregierung müsse dringend einen Stabilitätspakt auflegen und zusätzliche Mittel freigeben, um das Netz der Daseinsvorsorge in NRW zu sichern, so die Forderung der Wohlfahrtsverbände.weiterlesen
Meldung vom 06.06.2023
Vernissage der Foto-Ausstellung „Minimalismus“ am 17. Juni Die aktuelle Ausstellung der Fotofreunde Hagen zeigt eine Sammlung von Fotografien, deren Motive sich auf Wesentliches und wenige Kompositionselemente beschränken. Die Vernissage von „Minimalismus“ ist am Sa., 17. Juni um 18 Uhr im AWO-Kulturhof auf Emst (Auf dem Kämpchen 16, 58093 Hagen). weiterlesen
Meldung vom 01.06.2023
Zusammen mit der AWO bietet die "Waldfrau" Katja Jensen geführte Kräuterrundgänge unter dem Motto "Essbare Sommerwiese" an. Los geht es mit einem Blick in die Hagener Botanik. Wie und wo wachsen Wildkräuter, und welche können gesund, schmackhaft (oder giftig!) für uns sein? Die Teilnehmer*innen lernen, wie, wann und wo sie Wildkräuter und Heilpflanzen für die Küche richtig sammeln können - Themen sind das Lagern, Haltbarmachen und Nutzen. Rezepte aus der Wildkräuterküche und Kräuterapotheke gibt es während eines kleinen Picknicks, außerdem spannende Geschichten aus der Kräuterküche.weiterlesen
Meldung vom 30.05.2023
Oldies, Blues & Folksongs – solo & unplugged Dr. Mojo gastiert am 11.06.2023 im AWO Kulturhof Emst. Nach seinem vom Publikum begeistert aufgenommenen Konzert im letzten Jahr, bietet der Sänger und Gitarrist auch diesmal als "One-Man-Band" mit bekannten und beliebten Oldies, erdigem Blues, Balladen und Folksongs ein abwechslungsreiches Programm mit unterhaltsamer Moderation. Zwischen den einzelnen Songs gibt es kurze Erklärungen zu den Texten, unterhaltsame Anekdoten und interessante Geschichten über die Songs und deren Interpreten.weiterlesen
Meldung vom 26.05.2023
Am 28. Mai ist "Internationaler Aktionstag für Frauengesundheit", um auf die Bedeutung der psychischen und physischen Gesundheit, aber auch auf die Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. Ausgerechnet dann, wenn Frauen wegen einer Schwangerschaft Schutz und Fürsorge in besonderem Maße brauchen, sind sie häuslicher Gewalt besonders ausgesetzt. Schwangerschaften gelten als Risikofaktoren für Übergriffe. Etwa jede zehnte von häuslicher Gewalt betroffene Frau erfährt diese erstmalig während der Schwangerschaft.weiterlesen
Meldung vom 25.05.2023
Das Familienzentrum Hohenlimburg startet ein neues Angebot für Familien im Stadtteil: Am Mi., 31.05. von 9-12 Uhr findet im Hohenlimburger Bürgersaal (Bahnstr. 1) ein Elterncafé statt. Auf Initiative der Einrichtungen (AWO-Kita Piepenstockstraße, Ev. Kita Kaiserstraße und Städt. Kita Katernberg) bietet die Evangelische Familienbildung in Zusammenarbeit mit „donum vitae“ und der AWO den Eltern im Stadtteil Raum und Zeit für Gespräche und Informationen rund um Kita und Schule, Erziehung, Betreuung und vieles mehr.weiterlesen
Meldung vom 25.05.2023
„Postmigrantisch“ sind nach einer Wortprägung der Berliner Theater-Intendantin Şermin Langhoff die Geschichten und Perspektiven derer, „die selbst nicht mehr migriert sind, diesen Migrationshintergrund aber als persönliches Wissen und kollektive Erinnerung mitbringen“. Die vom Deutschen Literaturfonds geförderte Lesereihe „Zweiheimisch Sein: Vom Ankommen und Bleiben“ bietet die Gelegenheit, die Stimmen einiger postmigrantischer Schriftsteller*innen für sich zu entdecken: Zum Auftakt der Reihe am Mi., 31.weiterlesen
Meldung vom 22.05.2023
Die Kindertagespflege ermöglicht besonders individuelle Betreuungszeiten bzw. bei Bedarf eine Ergänzung zu anderen Betreuungsmöglichkeiten. Für Beratungsgespräche möchte Christine Laudien künftig eine Sprechstunde im Bürgerzentrum an der Mühlenstraße anbieten! Termine vereinbaren wir nach individueller Absprache unter: 0172/2003917 oderchristine.laudien@awo-ha-mk.de weiterlesen
Meldung vom 22.05.2023
Der aus Syrien stammende Abdalrahman Alqalaq und die aus Moskau stammende und schon seit ihrer Kindheit in Deutschland lebende Katerina Poladjan werden am 30. Mai ab 19 Uhr in der Johanniskirche ihren Briefwechsel https://weiterschreiben.jetzt/zusammen-arbeiten/?t=2724&pr=2774 vorstellen. weiterlesen
Meldung vom 22.05.2023
Am Mittwoch, 24.05.2023 bleibt die AWO-Kurberatung geschlossen. Am Donnerstag, 25.05.2023 sind die Mitarbeiterinnen bis 12 Uhr erreichbar. weiterlesen