Beratungsdienste von AWO, Caritas und Diakonie warnen vor Einschnitten

15.09.2023

Wenn im Bundeshaushalt an der Arbeit für Migranten und Geflüchtete der Rotstift angesetzt wird, hat das dramatische Folgen für die Integrationsarbeit auch in Hagen. In der Stadt tragen Arbeiterwohlfahrt, Caritas und Diakonie die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) beziehungsweise Jugendmigrationsdienst (JMD) und zeichneten zum bundesweiten Aktionstag am 14. September in der Johanniskirche ein dunkles Bild für die Zukunft ihrer Arbeit in Hagen.
Die Migrationsdienste gerade auch in Hagen sorgen dafür, dass Menschen, die als Fachkräfte einwandern, aus Krisengebieten kommen oder vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, beim Spracherwerb, bei Ausbildung, Wohnungs- und Jobsuche oder bei Ämtern und Behörden unterstützt werden. Kürzungen bei der Migrationsberatung in Zeiten erheblicher und sehr unterschiedlicher Migration von Flucht bis Fachkräfteeinwanderung gehen dagegen in die falsche Richtung. Gute Beratung diene aus Sicht der Wohlfahrtsverbände dem sozialen Zusammenhalt, fördere Integration und mache nicht nur aus humanitären, sondern auch wirtschaftlichen Gründen Sinn.
Konkret sei durch die im Raum stehenden Kürzungen des Bundes in Hagen etwa im Bereich der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) jede dritte Beratungsstelle betroffen. Birgit Buchholz von der AWO verdeutlichte: „Das bedeutet, dass in Hagen jede dritte neuzugewanderte Person durch das Unterstützungsnetz fallen wird und jede dritte Beratungsstelle auf der Streichliste steht“. Dabei sind die Zahlen zugewanderter Menschen weiterhin hoch. Als skandalös kritisierte Alexander Letzel, Fachbereichsleiter Arbeit, Integration und Teilhabe der Caritas, dass große Einschnitte in den Wohlfahrtsetat rein aus haushalterischem Kalkül geplant würden – vorbei am aktuellen Bedarf, wie er in Hagen, der „buntesten“ Stadt des Landes mit höchstem Anteil an Zugewanderten unzweifelhaft bestehe. Heike Spielmann von der Diakonie Mark-Ruhr betonte, dass die Träger der Freien Wohlfahrt in Deutschland in diesem Jahr über 10 Millionen Eigenmittel in das Bundesprogramm Migrationsberatung investieren und damit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe unterstützen. Sie drückte ihre Hoffnung aus, dass durch erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema auch in Berlin der Druck erhöht werden könne, die angekündigten Etatkürzungen noch zurückzunehmen. Dies war in der Vergangenheit bereits häufig gelungen, doch dieses Mal sei die Lage ernster als je zuvor.
Einhellig kritisieren die Beratungsdienste auch die vorgesehene vollständige Streichung des Programms „Respekt Coaches“ zur Rassismus- und Extremismusprävention an Schulen. Von solchen Angeboten politischer Bildungsarbeit haben in den letzten Jahren in Hagen über 1000 Schülerinnen und Schüler profitieren können. Die Beratungsdienste erklären dazu: „Der Abbau demokratiefördernder Strukturen und Programme wie auch die erheblichen Kürzungen im Bereich politische Bildung durch die Bundesregierung erscheint dabei vor dem Hintergrund der Umfragewerte rechtsextremer Parteien mehr als fragwürdig.“

Foto: Gemeinsam formulierten die Träger der Migrationsberatung in Hagen ihre Kritik an den Sparplänen der Bundesregierung: von links Alexander Letzel, Fachbereichsleiter Arbeit, Integration und Teilhabe, Caritas, AWO-Geschäftsführerin Birgit Buchholz und Heike Spielmann (Fachdienst Migration und Integration bei der Diakonie)

Weitere Nachrichten

Meldung vom 17.03.2024
Der AWO-Ortsverein Boelerheide-Altenhagen organisiert am Fr., 14. Juni eine Tagesfahrt nach Höxter: Zum Programm gehören ein Mittagessen in der historischen Schenken-Küche und eine zweistündige Schifffahrt auf der Weser. Infos und Anmeldungen (59,- Euro p. P.) beim Ortsverein: Tel. (02331) 689397. Hinweis: Die ursprünglich für diesen Termin angekündigte Fahrt zur Mosel entfällt. weiterlesen
Meldung vom 16.03.2024
Rechtsanspruch ohne Rechtsgrundlage? Ab August 2026 haben zunächst alle Grundschulkinder der ersten Klassen einen Anspruch darauf, ganztägig gefördert zu werden. Dieser Anspruch wird in den Folgejahren um je einen Jahrgang ausgeweitet. Die AWO in NRW als Träger vieler Ganztagsangebote kritisiert, dass sich die NRW-Landesregierung entgegen der Ankündigung in „Dialoggesprächen“ ihrer gesetzgeberischen Verantwortung entzieht und auf unverbindliche Leitlinien beschränkt. weiterlesen
Meldung vom 15.03.2024
Die Waldgruppe Bienenschwarm vom AWO Familienzentrum Ruth-Grohe-Haus in Hemer sucht noch fleißige „Bienchen“ (Kinder ab 3 Jahren) , die im nächsten Kindergartenjahr gerne die Kindergruppe Bienenschwarm vervollständigen. Es stehen Buchungszeiten von 35 Std. (07:30 - 14:30 Uhr) zur Verfügung. Ab dem 01.08.2024 wird der neue Bienenstock (ein großer Bauwagen für die Waldgruppe) in Mesterscheid erwartet. Dieser bekommt seinen Platz auf der großen Wiese vor dem Waldstück. Interessierte Eltern melden sich gerne bei der Einrichtungsleitung des Ruth-Grohe-Hauses (Marike Kesper-Vekens) unter Tel.weiterlesen
Meldung vom 15.03.2024
Das Theater Alter-nativ zeigt im Hohenlimburger Bürgersaal das Volksstück „Der Scheck aus Amerika“ von Elisabeth Ohmen, Bearbeitung und Regie: Wolfgang Schirmer Premiere: Freitag, 5. April 2024, 19.30 Uhr Weitere Vorstellungen: Sonntag, 7. April 2024, 15.30 Uhr Samstag, 13. April 2024, 15.30 Uhr Sonntag , 14. April 2024, 15.30 Uhr Alle Vorstellungen im Bürgersaal Hohenlimburg, Bahnstraße 1, 58119 Hagen Karten zum Preis von 12 € bei Lotto-Toto Vielhaber, Grünrockstraße 7, im Sanitätshaus Rossa, Möllerstraße 29 und telefonisch 02334-9698109 weiterlesen
Meldung vom 14.03.2024
04. - 24. März 2024 - Überall dort, wo Bewegung möglich ist (Sportplatz, Turnhalle, Wald, Schwimmbad etc.) - Zu jeder Tageszeit - Kostenfrei Gemeinsames Bewegen in allen Formen kann Brücken schaffen und Vorurteile überwinden. Hinter Sport und Bewegung steckt die Botschaft: Wir stehen zusammen - gegen Rassismus und für 100 % Menschenwürde!weiterlesen
Meldung vom 10.03.2024
Initiative von Mehr Zeit für Kinder e.V. stattet AWO Kita Königskinder mit Spielwaren aus Die AWO Kita Königskinder zählt zu den Gewinnern der „KiTa-Spielothek“ und erhält damit ein umfangreiches Spielwarenpaket mit wissenschaftlich geprüften Produkten. Das Besondere an der „KiTa-Spielothek“: Die Produkte sollen auch an die Familien der Kinder zum gemeinsamen Spielen zu Hause ausgeliehen werden.weiterlesen
Meldung vom 09.03.2024
Qigong, die Kombination von Bewegungsübungen und Meditation aus der chinesischen Tradition, kann grundsätzlich mit jedem Alter und Fitnesslevel ausgeübt werden. Durch die langsamen, fließenden Bewegungen entsteht innere Ruhe, bei gleichzeitiger Schulung von Achtsamkeit und Körperwahrnehmung. Der Körper wird beweglicher, die Muskulatur gelockert.weiterlesen
Meldung vom 07.03.2024
Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März fordert der AWO-Bundesverband ein Bundesgesetz mit dem Recht auf Schutz und Beratung bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt. weiterlesen
Meldung vom 01.03.2024
„Menschenrechte für alle“ – unter diesem Motto finden die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus von Montag, 4. März, bis Sonntag, 24. März, statt. Die AWO ist eine der zahlreichen Kooperationspartner*innen des vielseitigen Programms, das von den Kommunalen Integrationszentren (KI) in Hagen und im Märkischen Kreis erarbeitet wurde.weiterlesen