Vergangene Woche hat Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey den Achten Bericht zur Lage der älteren Generation in Deutschland (Achter Altenbericht) von der Altersberichtskommission entgegengenommen. In dieser Legislaturperiode greift der Altenbericht das Thema „Ältere Menschen und Digitalisierung“ auf.
Angesichts des 8. Altenberichts fordert die Arbeiterwohlfahrt, dass Digitalisierung allen Menschen zugutekommen muss. Demnach gebe es bislang noch zu viele Hürden und zu wenige Lösungen, obwohl diese vergleichsweise einfach umzusetzen wären.
Brigitte Döcker, Mitglied des Vorstands des AWO Bundesverbands, erklärt dazu: „Der 8. Altenbericht enthält viele gute Ideen. Wichtig ist aus Perspektive der AWO, dass diese nun auch umgesetzt werden. Wir begrüßen insbesondere, dass ältere Menschen in die Entwicklung von Technik und digitalen Entwicklungen einbezogen werden, damit bedarfsgerechte und dem Nutzer dienliche Angebote geschaffen werden. Wichtig ist darüber hinaus, die älteren Menschen bei dem Zugang und der Nutzung dieser Angebote zu unterstützten. Hier bedarf es dringend einer Strategie.
Damit am Ende alle mitgenommen und keine*r von der digitalen Welt abgehängt wird, müssen aber vor allem auch die technischen Voraussetzungen stimmen. Das bedeutet: Mobiles und schnelles Internet muss bundesweit zugänglich sein, genau wie Finanzierungsfragen zu klären sind. Gerade bei digitalen Anwendung zur Unterstützung im Alltag darf die Nutzung nicht daran scheitern, dass sich Menschen mit weniger Geld die notwendige Hardware etc. nicht leisten können.“
„Auch im AWO Unterbezirk Hagen – Märkischer Kreis nehmen wir das Thema Digitalisierung sehr ernst, nicht nur bei unseren hauptamtlichen Beschäftigten“, so Vorsitzender Wolfgang Jörg. „In einzelnen Ortsvereinen, zum Beispiel in Iserlohn oder in Hagen-Eilpe, finden bereits in regelmäßigen Abständen Computerkurse für Senior*innen statt. Gerade durch die aktuelle Corona-Pandemie sehen wir jedoch, wie die digitale Technik Vereinsamung vorbeugen kann und dass wir hier noch mehr unternehmen müssen, um unseren Senior*innen Teilhabe zu ermöglichen“, so Jörg weiter.
Daher wird der Unterbezirk das Thema „Ältere Menschen und Digitalisierung“ weiter aufgreifen und in den kommenden Monaten neue Ideen entwickeln, um niederschwellige Angebote zu bieten, die ältere Menschen im Umgang mit moderner Technik unterstützen.
„Das Thema birgt auch die Chance, dass verschiedene Generationen, die unterschiedlich mit dieser Technik umgehen, voneinander lernen können. Jüngere, beispielsweise aus den Jugendwerken der AWO, könnten älteren Besucher*innen der Begegnungstätten beim Einrichten von Laptops oder Tablets helfen“, überlegt Hendrik Jostes, der im Unterbezirk unter anderem für die Begegnungsstätten und die Verbandspolitik zuständig ist.