Am 19.Januar 1919 wurde die Weimarer Nationalversammlung gewählt, bei der zum ersten Mal in Deutschland auch die Frauen das volle gleichberechtigte Stimmrecht hatten.
Am 100. Jahrestag dieses Ereignisses erinnerte der AWO-Ortsverein Lüdenscheid mit einer Veranstaltung an 2 starke AWO Frauen:
- Marie Juchacz, die als erste Frau am 19. Februar 1919 eine Rede im Reichstag hielt.
Am 13. Dezember 1919 gründete sie die Arbeiterwohlfahrt. Als Sozialdemokratin, Sozialreformerin und Frauenrechtlerin hatte sie sich mit aller Kraft für die Gleichstellung von Mann und Frau eingesetzt.
Diese Rede wurde mit ein paar erläuternden Worten von Karin Löhr (AWO Kreisvorsitzende) und Klaus Wieber (Vorsitzender des AWO-OV Lüdenscheid) von 2 AWO – Frauen (Doris Petermeier und Ulla Altmann) im Wechsel vorgelesen.
- Christine Schnur, die in Lüdenscheid eine der ersten Frauen im Lüdenscheider Stadtparlament war
Nach einer Pause mit Zeit für Kaffee und Gespräch würdigte die Lüdenscheider AWO ihre Gründerin Christine Schnur (offizielle Gründung 1924), die sich seit 1914 um Arme und Schwache innerhalb der Gesellschaft verdient gemacht hatte und als eine der ersten Frauen ins Lüdenscheider Stadtparlament gewählt wurde. Ihre Leistungen kamen in einem Brief zum Ausdruck, den ihre Tochter im Alter von 83 Jahren geschrieben hatte. Sie beschreibt darin ihre Erinnerungen als Kind dieser aktiven Frau. Der Brief wurde der AWO von der Enkelin von Christine Schnur, Frau Margret Mannesmann, zur Verfügung gestellt. Dieser Brief ist ein sehr eindrucksvolles Zeitdokument auch wegen der ergreifenden Schilderung der damaligen Lebensumstände.
Ein Team von Lüdenscheider AWO-Frauen (Angelika Breucker, Gisela Dzewas, Heidemarie Heuel und Marlene Selve) lasen den Brief von Christine Schnur im Wechsel vor.
Die etwa zweistündige Lesung stieß auf ein überaus großes Interesse und fand ein sehr aufmerksames Publikum. Auch bei dem abschließenden Glas Sekt waren viele positive Stimmen von den Teilnehmern dieser Veranstaltung zu hören.