Der Jugendmigrationsdient im Märkischen Kreis Süd hat mit 10 Schülern des Gertrud Bäumer-Berufskollegs(Plettenberg), die die internationale Förderklasse besuchen und zusätzlich an einem KJP-Sprachkurs teilnehmen, eine Exkursion zur NS-Gedenkstätte nach Bonn gemacht.
Die Fahrt sollte dazu dienen den jungen Menschen die Möglichkeit zu geben sich mit der politischen Geschichte Deutschland auseinanderzusetzen und die aktuelle Situation in Bezug auf das Thema Rassismus zu reflektieren. Viele der Jugendlichen sind erst seit kurzer Zeit in Deutschland und werden häufig mit dem Problem konfrontiert, sodass sie durch die Fahrt nun auch die Möglichkeit erhalten sollten sich intensiv mit dem Thema in einer außerschulischen Umgebung und mehr Aktivität zu beschäftigen.
Die Stadt Bonn wurde ausgewählt, da sie durch ihre Geschichte als ehemalige Bundeshauptstadt eine hohe Bedeutung für die Geschichte Deutschlands besitzt und dies den jungen Menschen oft nicht bewusst ist, obwohl die Stadt in doch kurzer Entfernung zu den Wohnorten liegt und sich viele der jungen Menschen in ihrer Freizeit in die Umgebung von Köln orientieren.
Die NS-Gedenkstätte stellte sich mit Blick auf die erwünschten Themen dann als sehr passend dar, da dort die Ausstellung und die möglichen Workshops alle Themenpunkte aufgegriffen hat. Der dort angebotene Workshop beinhaltete einen hohen Anteil an selbstständigen Arbeiten, in denen die Jugendlichen auch ihre deutschen Sprachkenntnisse einsetzen mussten und zusätzlich auch erweitern konnten.
So mussten die Jugendlichen in dem Workshop Biographien von den Betroffenen erarbeiten. Themen waren unter anderem, Gewalt als Mittel von Politik und Hass dem politischen Gegner gegenüber, die gescheitere und die gelungene Flucht der Familien Klaber/Getreider und Bucki, der politische Mord (Josef Messinger und Otto Renoir), Jugend zwischen Anpassung und Widerstand – Eduard Brenners und die Geschichte der Gruppe Jovy. Die erarbeiteten Biographien wurden dann anschließend während eines Stadtrundganges an für die Biographien bedeutenden Plätzen gegenseitig vorgestellt.
Die Jugendlichen haben sich mit dem Thema sehr gut auseinandergesetzt und immer wieder auch ihre eigene Situation bzw. die anderer Menschen in ihrer Umgebung reflektiert. Da die NS-Gedenkstätte sehr zentral gelegen ist, konnten sie am Ende Tages für ca. 2 Stunden die Stadt besichtigen. Trotz der doch recht ernsten Themen die besprochen wurden, hatten die Jugendlichen sehr viel Spaß an dem Tag.