AWO NRW fordert: NRW braucht unabhängige Erwerbslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren
Dortmund/Düsseldorf. Die von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann angekündigte Neuausrichtung der Erwerbslosenberatungsstellen begrüßt die AWO NRW in ihrer Absicht, jegliche Formen von ausbeuterischer Beschäftigung stärker als bisher zu bekämpfen. „Derartige Machenschaften sind nicht nur rechtswidrig, sondern menschenverachtend“, so Muna Hischma, Abteilungsleitung Soziales im AWO-Bezirksverband Westliches Westfalen mit Sitz in Dortmund.
„Wir befürchten aber, dass die konzeptionellen Veränderungen zu Lasten von Erwerbslosen gehen, die wir in unseren Beratungsstellen unterstützen. Nicht nur unsere Erfahrungen aus der alltäglichen Praxis, sondern auch der aktuelle Bericht der G.I.B. NRW (Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH) zeigen ganz deutlich, dass Erwerbslose einen großen Beratungsbedarf haben und unsere Hilfsangebote sehr häufig in Anspruch nehmen“, erläutert Hischma. Es spreche nichts gegen eine Lotsenfunktion zu vorhandenen Beratungsstellen, die sich bereits darauf konzentriert haben, ausbeuterische Beschäftigungen zu bekämpfen. Es dürfe aber keinen neuen Schwerpunkt geben, der mit der Fortsetzung der bisherigen Erwerbslosenberatung kaum vereinbar sei.
Die AWO NRW fordert deshalb den Erhalt des bisherigen Kerngeschäfts der Erwerbslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren. „Andernfalls lassen wir Erwerbslose im Stich, die auf individuelle Unterstützung angewiesen sind, um in unserem System nicht unterzugehen“, mahnt Hischma. Um ihr Netzwerk so zu erweitern, dass die Bekämpfung ausbeuterischer Beschäftigung mit mehr Schlagkraft erfolgen kann, ist die AWO bereits auf relevante Kooperationspartner in NRW zugegangen. „Hier werden wir nun in einem persönlichen Austausch Möglichkeiten und Grenzen einer guten Zusammenarbeit ausloten“, so Hischma.
Die aktuelle Förderlaufzeit der Erwerbslosenberatungsstellen bzw. Arbeitslosenzentren läuft bis zum 31. Dezember 2020. Noch in diesem Jahr wird das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW Fortbildungen für die Fachkräfte aller aktuellen Erwerbslosenberatungsstellen anbieten, um ihr Beratungsspektrum zu erweitern. Die AWO setzt sich dafür ein, dass niemand von den neuen Beratungsangeboten ausgeschlossen ist – weder Menschen in ausbeuterischer Beschäftigung, noch Erwerbslose.
Weitere Informationen Katrin Mormann
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