Handreichung stärkt die Arbeit im AWO Frauenhaus Iserlohn

20.09.2021

Jährlich werden rund 70 Frauen mit knapp 100 Kinder im Frauenhaus Iserlohn aufgenommen. Um die Kinder und Jugendlichen zu stärken und ihnen die gleiche Aufmerksamkeit wie den Erwachsenen zu schenken, hat die AWO eine Handreichung für Mitarbeitende entwickelt.
Kinder erfahren häusliche Gewalt ganz unmittelbar: Sie erleben eine isolierte, gewalttätige und für sie unberechenbare Familiensituation, in der ihre Grenzen und ihre Rechte auf Sicherheit verletzt werden. Viele dieser Kinder und Jugendlichen erleiden währenddessen Traumatisierungen. Oft sind die Folgen für die Betroffenen schwerwiegend und langfristig.

Im Frauenhaus Iserlohn finden die Kinder und Jugendlichen einen geschützten Raum, in dem sie eine behutsame Begleitung erfahren. Darüber hinaus werden die Mütter zu allen Fragen der Erziehung und Förderung beraten.

„Für die Kinder und Jugendlichen ist das Frauenhaus erstmal ungewohnt und verunsichernd, denn die Menschen, Räume und Abläufe sind neu“, berichtet die Leiterin Anna Müller vom Frauenhaus Iserlohn. Trotz des gebotenen Schutzes erleben die Kinder und Jugendlichen die Trennung von der Familie und den Freunden sehr schmerzlich und ambivalent. Zur Unterstützung bietet das AWO-Frauenhaus Iserlohn spezifische Hilfen auf dem Weg in ein gewaltfreies Leben an. Den Kindern und Jugendlichen wird eine pädagogische Betreuung geboten, bei der sie mit anderen Kindern spielen und ungezwungen ihre Freizeit verbringen können. Dabei gehört Spaß haben und Lachen ganz selbstverständlich dazu, so Alina Wittke-Fricker, Erzieherin des Frauenhauses. Die Kinder sollen befreit und unbeschwert Abstand von den bisherigen Erfahrungen nehmen können. „Wir haben ein offenes Ohr für ihre Sorgen“, so Alina Wittke-Fricker. Im Frauenhaus finden sie Fachkräfte, die ihnen aufmerksam zuhören und ihnen in schweren Zeiten zur Seite stehen.

Damit diese anspruchsvolle Arbeit bestmöglich gelingt, hat die AWO NRW eine gemeinsame Handreichung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Frauenhaus veröffentlicht. Die Handreichung umfasst unterschiedliche Arbeitshilfen für die Praxis. So beinhaltet diese eine Basisinformation zur Arbeit mit den Minderjährigen während des Aufenthaltes, über die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Unterstützung. Für das sichere Zusammenleben bieten Verhaltensregeln eine gute Orientierung. Für die einheitlichen Hausregeln wurden Plakate gestaltet, die gut sichtbar in den Kinder- und Jugendbereichen aufgehängt werden, erklärt Anna Müller. Auch wurden altersgerechte Rückmeldebögen gestaltet, die den Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit bieten ihre Meinung zu äußern. Dieses Feedback ist wichtig, um die eigene Arbeit stets weiterzuentwickeln. Künftig werden auch einheitliche Formulare für die Beobachtung und Dokumentation während des Aufenthaltes genutzt, so können die Entwicklungen der Kinder ganz leicht erfasst werden. Mit der Handreichung ist eine übersichtliche Arbeitshilfe geschaffen und ein gutes Stück an Weiterentwicklung gelungen so das gemeinsame Fazit von Nicole Neises-Weiler, Bereichsleitung Kinder Jugend und Familie der AWO UB Hagen-Märkischer Kreis und Anna Müller.

Weitere Nachrichten

Meldung vom 15.07.2024
Am vergangenen Samstag (13.07.) fand das diesjährige Sommerfest am Helmut-Turck-Zentrum statt. Unter dem Motto Sonne, Strand und mehr kamen unzählig viele Angehörige und Gäste, um es sich gut gehen zu lassen. Sowohl die Außenflächen als auch der Veranstaltungssaal waren zwischenzeitlich `ausgebucht`. Auch das geöffnete Cafè mit selbstgemachten Kuchen meldete kurzzeitig "nichts geht mehr" - so groß war der Andrang. Kulinarisch wurde zudem einiges geboten: ob klassische Reibekuchen, ein norddeutsches Eintopfgericht oder eine Matjesstulle. Die Besucher*innen waren durchweg begeistert.weiterlesen
Meldung vom 12.07.2024
Unsere Begegnungsstätte in Iserlohn verabschiedet sich in die Sommerpause. Ab dem 22. Juli geht das Programm weiter! weiterlesen
Meldung vom 12.07.2024
Für alle, die einen unerfüllten Kinderwunsch haben und sich gerne mit anderen Betroffenen dazu austauschen möchten. Mögliche Themen: - Eigene Gefühle und Gedanken zum Thema - Erfahrungen mit Kinderwunschbehandlungen - Umgang mit dem Thema im Freundes-, Familien- oder Bekanntenkreis - Auswirkungen auf die Paarbeziehung - Perspektiven für die Zukunft …und alles andere, über das die Gruppe sprechen möchte. Die Gruppe trifft sich einmal im Monat dienstags ab 18:30 Uhr. Der nächste Termin findet am 27.08.24 um 18:30 Uhr statt.weiterlesen
Meldung vom 08.07.2024
Gemeinsam mit Sozial- und Umweltverbänden, Kirchen und Gewerkschaften fordert die Arbeiterwohlfahrt die Bundesregierung zu einem Kurswechsel bei der Haushaltsaufstellung auf. Der nächste Bundeshaushalt müsse Zukunftsinvestitionen in Klimaschutz und soziale Sicherheit ermöglichen. Dazu erklärt AWO-Präsident Michael Groß: “Die Krisen unserer Zeit sind zu groß für falsche Dogmen wie die Schuldenbremse. Statt so lange zu sparen, bis auch die letzte soziale Einrichtung vor dem finanziellen Aus steht, muss die Bundesregierung endlich in mehr Zusammenhalt investieren.weiterlesen
Meldung vom 05.07.2024
Erstmals seit der Pandemie und räumlichen Einschrankungen durch Brandschutzmaßnahmen konnte das Team in der Nußstraße wieder durchstarten! Die tollen Veranstaltungen und regelmäßige Kurse können endlich wieder stattfinden.weiterlesen
Meldung vom 28.06.2024
Am Samstag, den 22.06.24 fand auf Burg Holtzbrinck die zweite vom AWO-Kindertagespflegebüro organisierte Fachtagung des „Leuchtturmprojektes“ unter dem Titel: „Familien mit psychisch kranken Eltern“ statt. weiterlesen
Meldung vom 27.06.2024
Die Kindertagespflege bietet durch die kleine Gruppengröße von maximal fünf Kinder und einer gleichbleibenden Bezugsperson einen idealen Lernort für Kinder im Alter von 1–3 Jahren. Die Kindertagespflegeperson verfügt über pädagogische Fachkenntnisse, um die Kinder ihren Bedürfnissen entsprechend zu fördern. Sie begleitet und unterstützt die Kinder bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben, z.B. anziehen, Hände waschen, essen, Umgang mit Besteck und schafft Erfahrungsräume, in denen die Kinder gefahrlos ihre Grenzen austesten können.weiterlesen
Meldung vom 25.06.2024
In der AWO-Begegnungsstätte am Hüttenplatz 44 in Hagen-Haspe gibt es ab sofort wieder jeden Mittwoch einen leckeren Mittagstisch. Um telefonische Voranmeldung wird gebeten: 02331/41477 weiterlesen
Meldung vom 24.06.2024
Zu einem sozialpolitischen Sommerabend lud die Hagener Arbeitsgemeinschaft der Sozialverbände, bestehend aus AWO, Caritasverband, Diakonie, DRK und Paritätischem, am 7. Juni ein: Über 50 Teilnehmer*innen aus Verbänden, Verwaltung und Politik – darunter OB Erik O. Schulz und die Bezirksbürgermeister Michael Dahme und Ralf Quardt – folgten der Einladung ins Wichernhaus in der Martin-Luther-Straße. weiterlesen
Meldung vom 22.06.2024
Als Jüdin und Sozialdemokratin gehört Jeanette Wolff, eine der Gründerinnen der Arbeiterwohlfahrt,  zu den „doppelt Verfolgten“ im Nationalsozialismus. Nach mehrjähriger Haft- und KZ-Erfahrung überleben sie und ihre Tochter Edith als einzige ihrer Familie den Holocaust. Schon in der Weimarer Zeit kämpft Wolff für soziale Wohlfahrt und Arbeitsschutz.weiterlesen