Sozialverbände gegen Björn Höcke: "Alarmzeichen"

04.09.2023

Sozialverbände gegen Björn Höcke: 19 Organisationen - darunter der AWO Bundesverband, die Caritas Behindertenhilfe, der evangelische Fachverband für Teilhabe, die Lebenshilfe, der Paritätische Gesamtverband oder der Sozialverband Deutschland - kritisieren Thüringens AfD-Chef für seine Aussage zur Inklusion im MDR Thüringen-Sommerinterview.
In einer ganzseitigen Zeitungsanzeige in der „Welt am Sonntag“ kritisieren die Sozialverbände den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke für seine Aussagen zum gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderungen. In der Anzeige unter dem Titel "Es geht uns alle an“ beschreiben die Verbände unübersehbare „Alarmzeichen“: Wenn Höcke ein Ende der Inklusion und damit eine Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung fordere, sei das kein Zufall und kein Ausrutscher. In der AfD werde wiederholt gefordert, Menschen zu entrechten oder aus dem Land zu werfen, die nicht in das Weltbild des völkischen Nationalismus passen. Nach den Äußerungen Höckes im MDR-Sommerinterview hatte es bundesweit empörte Reaktionen gegeben. Höcke hatte gesagt, man müsse das Bildungssystem von "Ideologieprojekten" wie der Inklusion und anderem "befreien".
Die Verbände argumentieren, wer so denke und spreche, stelle auch die Würde des Menschen als Individuum und die Universalität von Menschenrechten infrage - und damit die Grundlagen einer demokratischen Gesellschaft. "Abwertung und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung sind in der AfD längst zum Programm geworden, genauso wie die Abwertung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer selbstbestimmten geschlechtlichen Identität."
Zu den 19 Verbänden gehören unter anderem der AWO Bundesverband, Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie, der evangelische Fachverband für Teilhabe, die Lebenshilfe, der Paritätische Gesamtverband, der Sozialverband Deutschland u. a. m.

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