Der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen setzt ein deutliches Zeichen für den Schutz von Kindern und Jugendlichen: Ein von Fachkräften entwickeltes Kinderschutzkonzept wird verbindlich in sämtlichen Einrichtungen des Verbandes umgesetzt.
In den rund 900 Einrichtungen der AWO im Westlichen Westfalen wird das Konzept zeitnah greifen. Von Offenen Ganztagsschulen über Kindertageseinrichtungen der AWO bis hin zu den Jugenmigrationsdiensten und der Jugendsozialarbeit: „Überall, wo wir mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, wird unser Schutzkonzept umgesetzt“, so Muna Hischma, Leiterin der Abteilung Soziales im Bezirksverband Westliches Westfalen. „Unsere Einrichtungen sind Schutzräume, keine Tatorte.“ Im Unterbezirk Hagen-Märkischer Kreis fand die erste Auftaktveranstaltung bereits im April statt. Xenia Winziger, aus dem Referat Kinder-, Jugend- und Familienhilfen im AWO Bezirk Westliches Westfalen, referierte dort über institutionellen Kinderschutz und das neue Schutzkonzept. Seitdem hat es bereits weitere Treffen und Workshops gegeben.
Das Konzept umfasst sowohl den Schutz vor sexualisierter Gewalt, als auch den Schutz vor unterschiedlichen Ausprägungen von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.
Keim des Projektes ist eine Vereinbarung des AWO Bundesverbandes mit dem Beauftragten der Bundesregierung. Der „Unabhängige Beauftrage für Fragen des sexuellen Missbrauchs“, Johannes-Wilhelm Röhrig, hat den Anstoß gegeben, in diesem hochsensiblen Bereich tätig zu werden. Die Einrichtungen und Dienste der AWO sind dadurch gefordert, den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt sicherzustellen.
Die Träger der AWO und deren Einrichtungen haben sich flächendeckend verpflichtet, einen Dialog mit allen Mitarbeiterebenen zu führen und Verantwortlichkeiten festzulegen. Eine Selbstverpflichtung zur Achtung der Interessen von Kindern und Jugendlichen steht voran. Bis 2021 soll ein trägereigenes und für jede Einrichtung passgenaues Schutzkonzept erarbeitet werden. Denn so vielfältig die Einrichtungen der AWO sind, so verschieden sind auch die Herausforderungen.
„Wir wollen den Einrichtungen und unseren Mitarbeitern mit dem Schutzkonzept mehr Handlungssicherheit vermitteln“, so Muna Hischma. Checklisten erleichtern es, die Einrichtung auf das Konzept auszurichten, alle wichtigen Maßnahmen zu implementieren und Mitarbeitende für diese wichtige Aufgaben zu schulen.
Auch die Sensibilisierung für Täter und Opfer ist ein wesentlicher Bestandteil. Mit Blick auf Prävention werden Motive, Reaktionen und Anzeichen erläutert. Für akute Handlungsfälle stellt das Konzept eine umfassende Anleitung zur Seite: Vom ersten Ansprechen des Opfers bis hin zu möglichen weiteren (auch rechtlichen) Schritten wird ein Leitfaden geboten. Dieser gewährleistet in allen Einrichtungen der AWO schnelle, sichere und kompetente Hilfe für Opfer von Missbrauch und Gewalt.