Konferenz der Jugendmigrationsdienst in Berlin

04.12.2017

„Wir sind Jugend-Migrations-Dienst. Gemeinsam Schätze heben, jungen Menschen Chancen geben!“

Unter diesem Motto stand die Konferenz der Jugendmigrationsdienste am 29. und 30. November 2017 in Berlin.

Berlin, 30.11.2017 – Wenn rund 250 Kolleginnen und Kollegen aus den Jugendmigrationsdiensten (JMD) zusammentreffen, die im Berufsalltag mit ähnlichen Problemen kämpfen, ähnliche Erfolgserlebnisse feiern und an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, gibt es viele Erfahrungen auszutauschen.

Das Programm an den zwei Tagen war so facettenreich wie die JMD-Arbeit selbst. Am Mittwoch ging es vor allem um junge Menschen, am Donnerstag standen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der JMD im Vordergrund. Impuls-Vorträge, Fachforen und der Parlamentarische Abend: hier stellten sich Abgeordnete des Bundestages den Fragen der JMD-Beraterinnen und Berater.

Organisiert wurde die Konferenz der Jugendmigrationsdienste von den vier Bundestutoren/in Jochen Kramer (IB), Mirjam Olabi (AWO), José Torrejón (BAG KJS) und Walter Weissgärber (BAG EJSA), die sich für diese trägerübergreifende Tagung eingesetzt hatten.

Die vielen Facetten der Jugend

Die Bedingungen unter denen die Jugendmigrationsdienste arbeiten, haben sich in den letzten Jahrzehnten und auch in den letzten Jahren immer wieder stark verändert. Eine der letzten großen Veränderungen war die Öffnung der Arbeit für geflüchtete Jugendliche. Und weil die Anforderungen wachsen, soll auch das Budget angepasst werden. Denn letztlich lässt sich eine gute Beratung nur mit den nötigen Mitteln realisieren.

Weniger mit Geld, mehr mit Begrifflichkeiten und Analysen befasste sich Prof. Dr. Benno Hafeneger, emeritierter Professor der Philipps Universität Marburg. Er nahm sich der drei Begriffe an: Jugend-Migrations-Dienst. Er stellte dabei vor allem fest, dass kein Land der Welt sich wissenschaftlich so intensiv mit dem Begriff der Jugend auseinandersetzt, wie Deutschland. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendmigrationsdienste sieht Hafeneger vor allem als Repräsentanten einer Erwachsenengeneration, die ihre eigene Jugend immer ein wenig mitdenken müssen. Die Integrationsleistung der Kolleginnen und Kollegen bestehe also auch in der Integrationsleistung der eigenen Perspektive. Außerdem seien die größten Unterschiede zwischen Jugendlichen nicht die zwischen „zugereist“ und „einheimisch“, sondern die zwischen bestehenden oder nicht bestehenden Teilhabemöglichkeiten an der Gesellschaft. „Adoleszenz und Migration sind eine doppelte Transformationsleistung,“ resümierte Hafeneger. Bei beiden Übergängen nehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der JMD eine sehr wichtige Rolle ein.

Willkommen im postmigrantischen Zeitalter

Esra Kücük aus der Direktion des Maxim Gorki Theaters untersuchte die „Identitätsentwicklung junger Menschen mit Migrationsgeschichte“. Sie führte eindrucksvoll durch Studien und Statistiken, um am Ende zu zeigen, dass die reine Macht der Zahlen nicht ausreicht, um bestehende Vorbehalte gegenüber Zugezogenen zu durchbrechen und Anerkennung zu erreichen. Helfen könne am Ende nicht die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, sondern eine teilhabeorientierte Gesellschaftspolitik. Dies zähle zu den Hauptaufgaben der JMD.

Unter Parlamentariern

Um die Arbeit der JMDs ging es auch in den Gesprächen beim Parlamentarischen Abend, der von Carmen Marks, Parlamentarische Staatssekretärin BMFSFJ eröffnet wurde. Bundestagsabgeordnete von CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen waren der Einladung gefolgt und stellten sich den Fragen der JMD-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf die Frage, wie die Politik die JMD-Arbeit unterstützen könne, meinte SPD-Abgeordneter Matthias Stein: „Es sollte mehr investiert werden. Feste Personalschlüssel können hier eine Lösung sein.” Insgesamt erlebt er die JMD-Arbeit als eine großartige Arbeit. „In meinem Wahlkreis treffe ich auf sehr engagierte Beraterinnen und Berater. Ich bin angetan von der Integrationsleistung. Man sollte die Erfolge mehr wahrnehmen und nicht nur den Fokus auf die Probleme legen.”
___________________________________________________________________________
Die Jugendmigrationsdienste (JMD)
Bundesweit begleiten die Mitarbeitenden der über 450 Jugendmigrationsdienste (JMD) junge Menschen mit Migrationshintergrund zwischen 12 und 27 Jahren, bei ihrem Integrationsprozess in Deutschland. Individuelle Unterstützung, Gruppen- und Bildungsangebote sowie eine intensive Vernetzung in Schule, Ausbildungsbetriebe und Freizeiteinrichtungen zählen zu den wesentlichen Aufgaben der Jugendmigrationsdienste.
Das Programm Jugendmigrationsdienste wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Weitere Nachrichten

Meldung vom 23.06.2017
Der AWO-Unterbezirk Hagen-Märkischer Kreis lädt am 28.06.2017 zu einer Infoveranstaltung auf den Lüdenscheider Sternplatz ein und ist bei der Demo der Freien Wohlfahrtspflege am 12. Juli 2017 vor dem Düsseldorfer Landtag mit dabei.weiterlesen
Meldung vom 23.06.2017
Die Bundesregierung verabschiedet Ausbildungsreform – Das Helmut-Turck-Zentrum informiert.Das geplante Reformvorhaben aus dem Koalitionsvertrag der großen Koalition ist nun verabschiedet. Die Ausbildungen der Altenpflege, der Krankenpflege und der Kinderkrankenpflege werden ab 2020 zum ersten Mal zusammengelegt.weiterlesen
Meldung vom 22.06.2017
Christa Heuer leitet bereits seit 18 Jahren eine Turngruppe des Hohenlimburger AWO Ortsvereins. Geturnt wird in der Hohenlimburger AWO sogar schon seit 1978, damals jedoch noch im Lennepark. Die Gruppe trifft sich jeden Dienstag von 16.30 bis 17.45 Uhr in der Turnhalle der Realschule Hohenlimburg (pausiert wird nur in den Schulferien).weiterlesen
Meldung vom 20.06.2017
Schon vor der Landtagswahl haben wir als AWO eine bessere und auskömmlichere Finanzierung der Kindertagesbetreuung gefordert. Auch wenn die neue Landesregierung aus CDU und FDP bereits ein ‚Rettungspakt‘ angekündigt hat, ist uns diese Ankündigung doch zu vage und zu fern.weiterlesen
Meldung vom 19.06.2017
Pressebericht come-on.de vom 17.06.17 Kierspe - Ihre Ausbildung zur Betreuungsassistentin schloss Nadine Schuler schon vor längerem ab, seit zwei Monaten arbeitet sie in diesem Bereich bei der Awo-Sozialstation in Kierspe. Lesen Sie den ganzen Bericht... weiterlesen
Meldung vom 06.06.2017
Bereits seit Ende März nutzt der AWO-Unterbezirk Hagen-Märkischer Kreis mittlerweile ein Elektrofahrzeug, das von den Stadtwerken Iserlohn für 3 Jahre zur Verfügung gestellt wird. Nach einer ersten Erprobungsphase wurde der Nissan Leaf nun auch offiziell von Dominik Neswadba, Bereichsleiter Vertrieb, und Thomas Stoltmann, Abteilungsleiter Vertrieb Sondervertragskunden, von den Stadtwerken Iserlohn an AWO-Geschäftsführerin Birgit Buchholz übergeben.weiterlesen
Meldung vom 30.05.2017
Pressebericht come-on.de vom 24.05.2017 Schalksmühle - Auf lockere, unkomplizierte Weise kamen am Dienstag deutsche Eltern und Eltern von Flüchtlingskindern im Café Kindertraum der Grundschule Spormecke miteinander ins Gespräch. Lesen Sie den ganzen Bericht... weiterlesen
Meldung vom 24.05.2017
Pressebericht come-on.de vom 23.05.2017 Kierspe - Läuft ein Kind lange auf Zehenspitzen, wirft es einen Ball, aber nicht zielgerichtet oder fasst es vor der Einschulung den Stift immer noch mit der ganzen Hand, statt mit drei Fingern, so kann das Kind immer noch frühkindliche Reflexe haben, die es schon lange abgelegt haben sollte. Rund um das Thema „Persistierende frühkindliche Reflexe“ informierte die Physiotherapeutin und Osteopathin Heike Siepermann eine Gruppe Eltern im Awo-Familienzentrum Rasselbande an der Höherstraße.weiterlesen
Meldung vom 24.05.2017
Pressebericht come-on.de vom 23.05.2017 Lüdenscheid - Eine breite Zustimmung und viel Lob für die Idee und Fantasie bei der Umsetzung gab es am Dienstagabend für den Vorschlag der Verwaltung, sogenannte „Kita-Container“ auf dem Gelände der Schule Schöneck aufzustellen (wir berichteten). Damit möchte die Stadt kurzfristig 20 weitere U3-Plätze schaffen. Lesen Sie den ganzen Bericht... weiterlesen
Meldung vom 19.05.2017
Die 3. Fachtagung Maßregelvollzug und Sucht hat am 17./18. Mai in Dortmund stattgefunden.Ausgerichtet wurde sie in Kooperation von der LWL-Akademie und dem Betrieb Suchthilfe der AWO Hagen-Märkischer Kreis sowie der AWO Psychiatrieklinik Königslutter.Jeweils über hundert Teilnehmer folgten an den beiden Tagen den Ausführungen der geladenen Referenten. Insgesamt waren die Veranstalter mit dem Ablauf der Veranstaltung sehr zufrieden. Referent auf dem Foto: Prof. Dr. phil. J. Körkel  weiterlesen