AWO NRW präsentiert Konzept zur Bewältigung des Fachkräftemangels in Kindertageseinrichtungen
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) NRW präsentiert in einem aktuellen Konzeptpapier "Kita neu gedacht" mögliche Antworten auf den Fachkräftemangel in den Kitas. Wichtig ist der AWO dabei, die Qualität der frühkindlichen Bildung nachhaltig zu sichern. Im Mittelpunkt des Konzepts steht die Einführung von „profilergänzenden Kräften“ innerhalb der personellen Mindestbesetzung. Die Ausweitung des in Kitas beschäftigten Personals auf Arbeitskräfte ohne pädagogische Qualifikation stellt einen entscheidenden Faktor im Umgang mit der unvermeidlichen Personallücke in den nächsten Jahren dar. So kann sich das pädagogisch ausgebildete Personal wieder stärker der Kernaufgabe widmen kann – der Bildung und Förderung von Kindern – und dabei Zeit für die Sicherung pädagogischer Qualität gewinnen.
Weitere Überlegungen sind die Implementierung von „Leitungs-Sharing“ (beispielsweise teilt sich eine sozialpädagogische Fachkraft ihre Aufgaben mit Kaufleuten oder Sozialwirten) sowie eine auskömmliche Finanzierung von Fachberatung. „Um den Rechtsanspruch der Kinder auf eine frühkindliche Bildung zu gewährleisten, haben wir mit der Implementierung neuer Personengruppen in das Personalsystem der Kita angefangen, zukunftsfähig zu denken" erklärt Pauline Krogull, Leiterin der AWO-Fachstelle Frühkindliche Bildung in Köln. Die Sicherstellung einer hohen pädagogischen Qualität stehe dabei an erster Stelle. Innerhalb von Modellvorhaben sollen diese innovativen Ansätze erprobt und evaluiert werden. Uns fehlen bislang jedoch die dafür notwendigen rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen."
In Nordrhein-Westfalen stehen rund 840 Kindertageseinrichtungen in AWO-Trägerschaft. Im AWO-Unterbezirk Hagen-Märkischer Kreis leisten 26 Kindertageseinrichtungen einen Beitrag zur Vereinbarung von Familie und Beruf und erfüllen so eine sozialpolitisch unverzichtbare Dienstleistung für die Gesellschaft.
Die AWO NRW lädt politische Entscheidungsträger*innen, Fachkräfte und Eltern zum offenen Dialog ein, um gemeinsam weitere Informationen über das neue Konzept zu erhalten, über mögliche Kooperationen zu sprechen und an einer nachhaltigen Lösung für die frühkindliche Bildung zu arbeiten.