Das Frauenhaus im Märkischen Kreis bietet Schutz vor seelischer, körperlicher oder sexueller Gewalt. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 126 Personen - 47 Frauen und 79 Kinder - im Frauenhaus aufgenommen, davon 8 Frauen und 14 Kinder aus dem Vorjahr übernommen. Die maximale Aufnahmekapazität liegt bei 20 Personen. Die Belegung - bezogen auf die Anzahl der vorhandenen Plätze – betrug 102 %. Das entspricht einer durchschnittlichen Anwesenheit von gut 20 Personen täglich.
Aufgrund der Überbelegung mussten 97 Frauen mit 196 Kindern abgewiesen werden. Weitere 121 Frauen mit 100 Kindern konnten wegen anderer Gründe (keine häusliche Gewalt / Partnerschaftsgewalt, Krankheit, Finanzierung, Aufenthaltsstatus) nicht aufgenommen werden oder wurden in andere Einrichtungen vermittelt.
Frauen in besonders komplizierten Situationen (zum Beispiel bei aufenthaltsrechtlichen Problemen, Wohnsitzzuweisung in andere Städte, Warten auf einen Platz in einer anderen Einrichtung z.B. einer Mutter-Kind-Einrichtung, laufenden Gerichtsverfahren bzgl. des Aufenthaltsbestimmungsrechtes für die Kinder, schwerer Traumatisierung) bleiben meist länger als drei Monate im Frauenhaus. Auch der Mangel an günstigen Wohnungen führt zu einer langen Aufenthaltsdauer der Frauen, sodass insgesamt weniger Frauen aufgenommen werden konnten und dementsprechend mehr Frauen aufgrund von Überbelegung abgewiesen werden mussten.
Jahresbericht des AWO-Frauenhauses: Auslastung bei über 100 %
09.03.2023
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