Alle 2 ½ Tage stirbt eine Frau durch Gewalt, in einem Drittel der Fälle durch ihren eigenen Ehemann. 13 Frauen erleben in einer Stunde Gewalt – dies sind die erfassten Zahlen, ohne die Dunkelziffer. Die Zahl der gemeldeten Fälle ist im vergangenen Jahr laut Statistik um 5% gestiegen.
Deshalb haben Frauen (und auch Männer) gestern weltweit gegen Gewalt gegen Frauen demonstriert.
In Lüdenscheid hatte das „Aktionsbündnis 8. März“ zu einer Kundgebung aufgerufen, an der auch wir uns als AWO beteiligt haben. „Man(n) tötet nicht aus Liebe!“ war auf Transparenten zu lesen. Allzu häufig wird die Gewalt an Frauen in der Öffentlichkeit entschuldigt. „Der Rock war zu kurz!“ oder „Sie hätte ja auch gehen können!“, ist dann zu hören.
Gewalt gegen Frauen findet leider auch in unserem Umfeld statt, auch wenn es nicht täglich in der Presse zu finden ist. Nicht nur das kaschierte blaue Auge, der Frau an der Supermarktkasse hinter uns ist ein Hinweis auf körperliche Gewalt. Oft ist Gewalt subtiler und für Außenstehende nicht direkt zu erkennen. Umso wichtiger ist es sensibler für das Thema zu sein, um den Betroffenen Hilfe anbieten zu können.
Als AWO sind wir Träger eines Frauenhauses und einer Familienberatungsstelle, mit einer Beratung bei sexualisierter Gewalt, im Märkischen Kreis. Unser Frauenhaus bietet Platz für 8 Frauen und 12 Kinder. In der Regel ist dieses Haus voll belegt. Im Vergangenen Jahr mussten 79 Frauen und 114 Kinder von uns abgewiesen werden, da wir keinen Platz bieten konnten.
Über die Seite https://www.frauen-info-netz.de/ können freie Plätze in NRW in Frauenhäusern gefunden werden. Leider stehen nur wenige freie Plätze zur Verfügung.