Träger fordert landesweit verbindliche Regelungen zur Schließung
Die Omikron-Welle trifft die Kitas hart: Die Zahl der infizierten Mitarbeitenden und Kinder sind in den vergangenen Wochen massiv gestiegen. „Unser Personal ist völlig überlastet, weil es die vielen Ausfälle auffangen muss“, sagt Uwe Hildebrandt, Geschäftsführer des AWO Bezirksverbandes Westliches Westfalen. Der Verband mit Sitz in Dortmund betreibt rund 330 Kitas. Die Lage vor Ort sei mittlerweile kritisch. Vielerorts führen (Teil-) Schließungen zu Ausnahmezuständen.
„Auch der AWO Unterbezirks Hagen – Märkischer Kreis ist stark betroffen. In über 20 unserer insgesamt 26 Kitas ist es zu Infektionen gekommen, Gruppen mussten schließen, vereinzelt auch ganze Einrichtungen“, betont Geschäftsführerin Birgit Buchholz.
„Neben der Angst, sich anzustecken, ist es vor allem das Unverständnis der Eltern, das die Mitarbeitenden zunehmend unter Druck setzt“, so Buchholz. „Jetzt rächt es sich, dass es keine landeseinheitliche Regelung des Landes NRW im Umgang mit Schließungen gibt. Völlig unterschiedliche Vorgehensweisen der überlasteten Gesundheitsämter führen zum Teil dazu, dass die Träger gezwungen sind, eigene Entscheidungen zu treffen und zu verantworten. Die AWO fordert nun klare landesweite Kriterien zu Schließungen von Gruppen und Einrichtungen. „Die Kitas dürfen nicht sich selbst überlassen werden.“
Auch mit Blick auf die Teststrategie fordert die AWO, auf das sich zuspitzende Infektionsgeschehen zu reagieren. Es brauche nun endlich eine landesweite Teststrategie plus flankierender Erweiterung der Laborkapazitäten. Falls das nicht realisierbar ist, sind auch flächendeckende, regelmäßige Lolli-Schnelltests in den Einrichtungen denkbar, um das Infektionsgeschehen besser regulieren zu können.
Wenn jetzt nicht gehandelt wird, dann ist mit einer ‚Durchseuchung‘ ganzer Einrichtungen zu rechnen. Erschwerend kommt hinzu, dass es häufig zu Mehrfacherkrankungen der Beschäftigten kommt.
„Unsere Mitarbeitenden sind einer besonderen Gefährdungslage ausgesetzt, auch weil sie ohne Schutz von Masken mit den Kindern ihr Bestes geben. Ihre Arbeit gehört ebenso wie in den Gesundheitsberufen wertgeschätzt. Deshalb fordern wir eine besondere Corona-Prämie für Kräfte in den Kindertageseinrichtungen und auch in der Kindertagespflege“, so Uwe Hildebrandt.