Die nordrhein-westfälischen AWO-Arbeitgeber gehen in die neue Tarifrunde mit einem Angebot, das sich am Abschluss des öffentlichen Dienstes orientiert. Offiziell wurde es am Donnerstag (15. Juni) zum Auftakt der Tarifverhandlungen den Vertretern der Gewerkschaft ver.di überreicht.
Die AWO-Beschäftigten sollen zunächst ab dem 1. Juli 2023 für die Dauer von 12 Monaten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von monatlich 250 Euro je Vollzeitstelle erhalten. Damit wird der steuer- und sozialversicherungsfreie Rahmen, den der Gesetzgeber bis Ende 2024 mit 3.000 Euro geöffnet hat, für Mitarbeitende komplett ausgeschöpft. Praktikantinnen und Praktikanten sowie Auszubildende sollen eine halbierte Prämie erhalten.
Im zweiten Schritt sollen die Löhne und Gehälter ab 1. Juli 2024 um pauschal 200 Euro zuzüglich 5,5 Prozent, mindestens um 340 Euro angehoben werden. Auszubildende sollen anstelle einer prozentualen Erhöhung 150 Euro pro Monat mehr erhalten. Zusätzlich bieten die AWO-Arbeitgeber den Beschäftigten in dienstplangesteuerten Einrichtungen eine Einspringprämie an: 75 Euro pauschale Vergütung pro Dienst, wenn außerplanmäßige Dienste von wenigstens vier Stunden geleistet werden. Der neue Gehaltstarifvertrag soll bis zum 30. Juni 2025 Gültigkeit haben.
Mit diesen Eckpunkten legt die AWO ein Angebot analog zum Öffentlichen Dienst vor. Birgit Buchholz, AWO-Unterbezirksgeschäftsführerin in Hagen, ordnet ein: "Das fällt uns nicht leicht, denn anders als eine Stadt, die nie zahlungsunfähig werden kann, muss die AWO immer darauf achten, dass am Jahresende eine „schwarze Null“ steht. Wir wollen, dass die Entlohnung unserer Beschäftigten genauso gut ist wie der Beschäftigten der Städte. Wir verlangen von den Städten, dem Land und dem Bund, dass unsere Lohnkosten genauso refinanziert werden, wie die der eigenen Beschäftigten."
Mit dem neuen Tarifangebot wollen die AWO-Arbeitgeber nicht zuletzt einen Beitrag dazu leisten, die hervorragende Arbeit der AWO-Beschäftigten in NRW zu würdigen und ihnen attraktive finanzielle Perspektiven bieten. Der Wohlfahrtsverband setzt sich bereits seit Jahren insbesondere gegenüber den öffentlichen Zuschussgebern dafür ein, die Arbeitsbedingungen auf den Feldern der Pflege und Betreuung weiter aufzuwerten.
AWO-Arbeitgeber machen Tarifangebot analog zum öffentlichen Dienst
15.06.2023
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