Aktionswochen unter dem Motto „Innenwelten“ zur Prävention von Essstörungen

11.05.2017

Zwischen Mai und Dezember 2017 wollen wir mit unterschiedlichen Angeboten im Rahmen der Aktionswochen möglichst viele Jugendliche, Schüler ab der 8. Klasse, Eltern, Fachkräfte  und weitere Interessierte für das Thema Essstörungen sensibilisieren.

Aus verschiedenen Initiativen, Institutionen und Gruppen unter Federführung der AWO Suchtberatung und der Fachstelle für Suchtprävention der Kommunalen Drogenhilfe hat sich eine Veranstaltungsgemeinschaft gebildet. Die Aktionswochen werden vom Lions Club Hagen und vom Fachbereich Jugend und Soziales finanziell gefördert.

Medizinisch gelten Essstörungen als psychosomatische Störungen mit Suchtcharakter. Die betroffenen Menschen beschäftigen sich zwanghaft mit dem Thema Essen. Essstörungen gehören zu den schwerwiegendsten psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Frühzeitiges Erkennen und Behandeln der Störung erhöht die Heilungschancen. Deshalb ist es so wichtig, die Wahrnehmung für auffälliges Essverhalten zu schärfen, Beobachtungen richtig einzuschätzen und Betroffenen Brücken zu einer Behandlung zu bauen.

Bei der Entstehung von Essstörungen wirken biologische, psychische, familiäre und andere soziokulturelle Einflüsse zusammen. Ebenso haben Schönheitsideale einen großen Einfluss. Medien und Werbung transportieren hierbei das immer gleiche Klischee, dass Schlanksein zu Attraktivität und Glück sowie zum beruflichen und privaten Erfolg verhelfe. Die Pubertät stellt eine Umbruchphase dar, in der sich hormonelle und psychische Veränderungen abspielen. Autonomie und Selbstbestimmung werden erprobt. Zentral sind die Bewältigung einer Reihe von Entwicklungsaufgaben, wie die Ablösung vom Elternhaus und die Aufnahme von intimen Beziehungen. Gerade die Herausbildung einer Geschlechtsidentität ist zentral.

Fast immer treten Essstörungen bei Mädchen und jungen Frauen zwischen Pubertät und 18. Lebensjahr auf. Bei Männern liegt der Störungsbeginn etwa im 18. Lebensjahr oder im späteren Erwachsenenleben.

Klinisch werden grob drei Formen von essgestörtem Verhalten unterschieden:

  • ein abnorm restriktives Essverhalten, die Anorexie
  • ein Essverhalten, das durch anfallsartiges Essen mit anschließenden Maßnahmen zur Gewichtskontrolle, in der Regel Erbrechen, verbunden ist, die Bulimie
  • ein abnorm übersteigertes Essverhalten, entweder anfallsartig (Binge Eating) oder mit lange anhaltendem Essen, die Adipositas

Betroffen sind bei der Magersucht und Bulimie fast ausschließlich Mädchen und junge Frauen, zunehmend aber auch Jungen sowie junge Männer. Selbstwertprobleme und zwischenmenschliche Probleme drücken sich sowohl bei Mädchen und Frauen als auch bei jungen Männern häufig in einer Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper aus und begünstigen eine Essstörung. Insbesondere bei der Magersucht kommt es nicht selten zu lebensbedrohlichen Krisen. Die Sterberate ist bei der Magersucht mit 10 bis 15% sehr hoch. Bei der Binge Eating Störung sind nach heutigen Forschungen zu 40 Prozent auch Männer betroffen.

Ziele unserer Präventionsveranstaltungen und Aktionen für  Betroffene, Angehörige, Freunde, Partner, Fachkräfte…sind:

  • über die Entstehung und Ursachen von Essstörungen informieren
  • den Zusammenhang zwischen positivem Körpergefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen erfahrbar machen.
  • das Vertrauen in eigene Stärken, Fähigkeiten und Ressourcen fördern
  • ein kritisches Bewusstsein gegenüber medialen Bildern vermitteln
  • Vermittlung von Problemlösestrategien
  • Informationen über Unterstützungsangebote
  • Vernetzung von Fachkräften aus dem Hilfesystem

Mit unterschiedlichen Projekten (Theater, Ausstellungen, Straßenaktionen sowie kreativer Gestaltung) wollen wir die Öffentlichkeit auf den Problembereich aufmerksam machen.

Dies wollen wir über eine Vielfalt von Angeboten machen - achten Sie auf die Termine in unserem Kalender!

Weitere Nachrichten

Meldung vom 29.04.2024
Der Bundesausschuss der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat am Wochenende in Kiel eine Resolution zu den Europawahlen verabschiedet. Der Verband ruft darin zu einer breiten Beteiligung an den Wahlen am 09. Juni auf – alle Demokrat*innen seien gefragt, demokratischen, pro-europäischen Parteien ihre Stimme zu geben.weiterlesen
Meldung vom 26.04.2024
Für Kinder von 5 bis 13 Jahren bietet der Lüdenscheider AWO-Ortsverein vom 08.07.24 bis 19.07.24 wieder ein attraktives Sommerferienprogramm. Der Ferienspaß findet an verschiedenen Standorten über die Stadt verteilt statt. Es gibt noch einige freie Plätze.Die Kinder erwartet ein buntes Programmangebot aus Spiel und Sport, Tanzen, Kreativem, Outdooraktionen im Wald und ganz viel Spaß in der Gruppe. Höhepunkt ist wie jedes Jahr ein Ausflug zum Ketteler Hof.Die Kinder werden von geschulten und erfahrenden Teamer*innen betreut. Warmes Mittagessen ist inclusive.weiterlesen
Meldung vom 25.04.2024
Am Rande der Altstadt von Iserlohn gibt es einige freie Hochbeete, die wir gerne mit Kräutern und Gemüse bepflanzen und regelmäßig pflegen möchten. Wenn du mitmachst, kannst du bis zum Herbst immer wieder eine eigene Ernte einfahren und frische Nahrungsmittel selbst anbauen. Du siehst, wie es wächst und wo es herkommt. Keine Sorge, du bist nicht allein: Wir haben die Unterstützung eines Biologen, der uns berät und hilft. Du brauchst also keine Vorkenntnisse. Wir treffen uns auch mit anderen Hobbygärtner*innen vor Ort und beleben den Platz gemeinsam.weiterlesen
Meldung vom 24.04.2024
Die AWO ist 1919 von starken Frauen gegründet worden – zu ihnen gehörte in der ersten Stunde neben Marie Juchacz auch Johanna Kirchner aus Frankfurt am Main.weiterlesen
Meldung vom 22.04.2024
"Wenn sie jetzt ganz unverhohlen wieder Nazi-Lieder johlen, über Juden Witze machen, über Menschenrechte lachen. Dann steh auf und misch dich ein: Sage nein!" -weiterlesen
Meldung vom 22.04.2024
Der AWO-Bezirk Westliches Westfalen hat am Samstag, 20. April, die Weichen für die kommenden vier Jahre neu gestellt. Bei den Vorstandwahlen auf der Bezirkskonferenz in Gelsenkirchen wurde neben dem Vorsitzenden Michael Scheffler (Iserlohn) auch Karin Löhr (Lüdenscheid) als Beisitzerin und Wolfgang Jörg (Hagen) als Revisor im Amt bestätigt.weiterlesen
Meldung vom 19.04.2024
Zum 6. Mal koordiniert der Bundesverband für Kindertagespflege die Aktionswoche „Gut betreut in Kindertagespflege“! Das Ziel ist, der Öffentlichkeit deutlich zu machen, was Kindertagespflege ist, was sie leistet, wie Kindertagespflegepersonen arbeiten und welche Herausforderungen bestehen. Für die AWO wurde Lillian Tanzius im WDR Landesstudio Siegen interviewt – hier der Link zur Mediathek (die Reportage startet bei 12:15):weiterlesen
Meldung vom 16.04.2024
Die kommunalen Haushalte der Städte und Gemeinden im Märkischen Kreis stehen vor großen Herausforderungen. In vielen Städte- undGemeinderäten wird über Sparkonzepte diskutiert. Wie soll es gelingen, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen? Begriffe wie „Haushaltssicherungskonzept“ und „Nothaushalt“ sorgen für Unsicherheit.Die Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) Märkischer Kreis plant dazu eine Vortragsveranstaltung mitweiterlesen
Meldung vom 16.04.2024
Die AWO-Kita Wundertüte in Halver hat ein inklusives Projekt gestartet: Der Fokus liegt auf Behinderung und deren Auswirkungen. Jede und jeder soll durch eigene Erfahrung nachempfinden können, wie Kinder mit Beeinträchtigungen den Kita-Alltag erleben. Körperliche Beeinträchtigung, Taubheit, mangelnde Sprachkenntnisse – in Selbsterfahrungs-Parcours können unterschiedliche Störungsbilder nachempfunden werden. Ein erster Block zum Thema „Sehbeeinträchtigung/Sehstörung“ ist soeben erfolgreich erprobt worden.weiterlesen
Meldung vom 15.04.2024
Die erste Kita-Gruppe mit dem Sprachbildungsprogramm „griffbereitMINI“ ist an den Start gegangen: Bei der AWO-Kita Blumenwiese (Kabeler Str. 4) steht „alltagsintegrierte Sprachbildung“ für die ganz Kleinen und ihre Familien im Mittelpunkt. weiterlesen