Migrantenintegration in Deutschland und den USA: Zwei Länder dieselbe Situation. Wie wird die Integration in den USA gelebt?

11.08.2017

Durch die Verbundarbeit der AWO ist es zu einem interessanten Fachaustausch der Sprachfachkräfte und Leitungen der verschiedenen Sprach-Kitas der Städte Hemer und Iserlohn gekommen.

Prof. Dr. Christel Broady aus den USA stellte die Integrationsarbeit in ihrem Land vor. In den USA besuchen Kinder schon ab 4 Jahre die Preschool, eine Art Vorschule. Mit 5 Jahren gehen die Kinder zur „Elementary School“. Im Vortrag wurde sehr schnell deutlich, dass die Integrationsarbeit durch ein definiertes Qualitätsmanagement und einer eng gefassten Evaluierung umgesetzt wird. Zu Beginn der Aufnahme von Kindern mit Migrationshintergrund stehen intensive Einstufungstests an. Somit wird der weitere Schulunterricht in bestimmten Programmen für das Kind geplant. Prof. Broady selbst bildet hierzu LehrerInnen mit dem Schwerpunkt Englisch als Fremdsprache aus. Ähnlich wie in Deutschland besteht eine Hauptaufgabe in der kultursensiblen Pädagogik.

Es besteht keine „Passkultur“, sondern die Menschen sind mit ihrer Herkunft verwurzelt. Somit ist es wichtig, dass die PädagogInnen sich mit verschiedenen Kulturen auskennen. Während in Deutschland oder USA eher eine Individualkultur gepflegt wird, ist es in anderen Ländern die Kollektivkultur. Dies bedeutet z.B., dass das Aushelfen in der Familie wichtiger ist als der Elternabend in der Kita.

Die Arbeit in den USA erfolgt im Team und wird bis auf Bundesebene streng evaluiert. Dies ermöglicht eine Weiterentwicklung. Die Kehrseite benannte Prof. Broady ebenfalls. Bundesweit werden alle Schulen und Lehrer verglichen und in einem Notensystem veröffentlicht. Die Benotung erfasst die Erfolge der Kinder an Normwerten. Dies macht es Schulen in sozialen Brennpunkten trotz engagierter Arbeit besonders schwer und deckt eine gewisse Unfairness auf. Ebenso werden hohe finanzielle Sanktionen ausgesprochen, wenn ein Schulleiter sich nicht an der Abfolge des Systems hält. Dies kann bis zur Gefängnisstrafe gehen.

Nach dem Vortrag kam es zu einem regen Austausch. Viele Inhalte des Bundesprogramms Sprach – Kita zum Thema Qualitätsmanagement und kultursensiblen Pädagogik decken sich mit der Arbeit in den USA. „Aber tauschen möchte ich nicht“, beendete eine Fachkraft die Diskussion im Hinblick auf die Veröffentlichung von Namen im Internet und deren Benotung. „Hier wird doch eher auf die Entwicklung des einzelnen Kindes geachtet. Und da gibt es oft große Erfolge. Aber was nutzt es mir, wenn ich es immer nur mit den anderen Kindern vergleiche, die es vielleicht nie erreichen kann? Das ist für alle Beteiligte frustrierend.“ Einen großen Wunsch hatten viele Beteiligten. Sie möchten im Austausch mit der engagierten Professorin Broady bleiben, um ein Netzwerk zu bilden.

Mehr Informationen zum Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ unter www.fruehechancen/sprach-kitas

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